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Johanna Reich: Rosa & Rosa Luxemburg
Resistance
Ausstellung von Johanna Reich im Kabinett des KuK Monschau, 28.10.-18.11.2018

„Die Frage, die man mir nun stellte, und zu deren Beantwortung ich hier antrete, lautet: Wo beginnt Widerstand? Sie suggeriert einen neuen Anfang, zu dem ich zurückgehen soll, um ihn aufzuspüren, auf ihn zu zeigen, ihm seine Neuartigkeit zu entreißen. Dieser Punkt müsste also ein Ereignis bezeichnen, von dem ab sich alles verändert. Bis hier her haben wir weggesehen, doch jetzt ist es zu viel. Solange habt ihr uns ausgebeutet, doch jetzt werden wir uns erheben und in unserem Widerstand uns gegen euch stellen. Entweder ein Kampf ums Überleben oder der totale Rückzug, der dem Anderen jeden Zugriff verweigert.“
(Reichert, André: Widerstehen und Werden. In: Hechler, Daniel und Philipps, Axel (Hg.): Widerstand denken: Michel Foucault und die Grenzen der Macht, Bielefeld 2008, S.136.)

Wie sich unsere Welt durch die Digitalisierung verändern wird, können wir immer noch nicht und immer weniger absehen. Die Zeit des Postdigitalen Zeitalters ist im politischen Diskurs durch zwei unterschiedliche Phänomene geprägt: Die Postdemokratie“ und die „Commons“. Der Begriff „Postdemokratie“ steht für die These, dass aufgrund der enormen Ausweitungen digitaler Kommunikation eine scheinbare Demokratie entsteht, bei der sich alle äußern können, aber letztlich doch nur wenige entscheiden. Der Ansatz des „Commons“ hingegen will Beteiligung und Entscheidungen direkt miteinander verbinden und so eine neue Institution entwickeln.
Vor dem Hintergrund einer nicht zu überblickenden Masse von instabilen und bedeutungsoffenen Bezugspunkten, Umbrüchen und Krisen, hinterfragt Johanna Reich, welche Haltung die heutige Generation von Heranwachsenden gegenüber den Themen Macht und Widerstand einnimmt. Im Projekt „Resistance“ befragt sie Jugendliche aus zehn verschiedenen deutschen Städten im Alter zwischen 14 und 22 Jahren, welche Bedeutung für sie der Begriff Widerstand in der heutigen Zeit spielt und ob es für sie Personen aus der Vergangenheit und Gegenwart gibt, mit denen sie sich identifizieren und die für sie wichtige Positionen des Widerstands ausmachen.

Resistance

Die befragten Jugendlichen wählen das Bild eines Widerständlers, Freiheitskämpfers oder Rebellen aus, der/die sie persönlich fasziniert. Dieses Bild wird auf das Gesicht des Teilnehmers projiziert und mit der Kamera festgehalten. Die Jugendlichen wählen hierbei eigenständig aus, in welcher Haltung sie stehen und auf welche Weise sie mit dem „Rebell“ verschmelzen wollen. Die Bilder werrden nicht durch eine digitale Bildbearbeitung editiert, sondern manuel per Beamer auf den Körper projiziert: Im Handeln wird eine physische Spur auf dem Körper hinterlassen, die eine Erfahrung haptisch begreifen lässt und sich in den Körper einschreibt.

Die Portraits, in denen sich Jugendliche zu Freiheitskämpfern der Geschichte positionieren, waren im Rahmen der Ausstellung „Luther und die Avantgarde“ 2017 auf Litfaßsäulen im öffentlichen Raum von Wittenberg zu sehen.
Das Projekt begann 2017 und geht weiter.

Eine Ausstellung des Projekts SHIFT im Kabinett des KuK Monschau
Eröffnung am Sonntag, 28. Oktober 2018 um 11 Uhr.

Öffnungszeiten:
dienstags bis freitags von 14-17 Uhr sowie
samstags und sonntags von 11-17 Uhr.

KuK Kunst- und Kulturzentrum der StädteRegion Aachen
Austraße 9
52156 Monschau

 


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