Manja Schiefer & Marco Röpke: Der Stand der Dinge

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Foto-Information


Die Arbeit von Marco Röpke und Manja Schiefer mit dem Titel „Der Stand der Dinge“ passt auf den ersten Blick in die Kategorie Product in Use. Tragende Elemente des modernen Büros wie Computer und Bildschirme gehen in einer Woge von Papieren unter, die sich über Tische, Stühle und über den Boden ergießt. Aus 18 einzelnen Aufnahmen haben Röpke und Schiefer diese, ein wenig an Olaf Metzels frühe Installationen erinnernde „Dekonstruktion“ aufgebaut. Wollte man darin die von Andreas Gursky verwendeten digitalen Montagetechnik entdecken, wäre festzuhalten, dass Röpke und Schiefer nicht auf verlässliche architektonische Strukturen bauen können, sondern ungleich schwieriger Anschlüsse finden müssen. Dennoch beruht die Preiswürdigkeit der Aufnahmen nicht allein auf der gelungenen technischen Tüftelei. Bedeutsamer ist, welche Varianten von Wahrnehmung dem Betrachter dargelegt werden. Was zunächst als eine der Alltagswahrnehmung entsprechende Realität erscheint, entpuppt sich als multiperspektivische Konstruktion, als Trompe d'oil, welches die Tradition umkehrt und das Chaos als ein Kosmos vor Augen führt, der sich unserem Sinn für Ordnung nicht entziehen kann.   Jury des Seltmann Fotopreises


Foto-Details


Fotograf: Manja Schiefer & Marco Röpke
Datum: 2009

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